V.Herrwerth Cairo, 20.08.2010
Klausurfahrt 2010
der
T.W.V. Rheno-Franconia
„FRÄNKISCHE IMPRESSIONEN“
Liebe Bundesbrüder und Bundesschwestern,
Liebe Freunde der T.W.V. Rheno-Franconia,
wieder einmal war die Zeit gekommen, um die Koffer für eine Kurzreise der Verbindung zu packen. Eine Reise, die inzwischen zum festen Bestandteil der Verbindung wurde, wie auch an der starken Teilnehmerzahl unschwer zu erkennen war. Die Reise fand in der Zeit vom 22. – 25. Juli 2010 statt, unter der bewährten Reiseleitung unseres AHP G. Wawra v/o Othello sowie unseres Reiseallrounders B. Mäder v/o Feurio. Das Busunternehmen war wie immer die bewährte „Bauer – Reise GmbH aus Ilvesheim mit dem Superfahrer „UWE“, der es geschickt verstand, die Corona mit Witzen und Geschichten von Zeit zu Zeit zu unterhalten.
Donnerstag, 22.Juli 2010
Vor der Abreise am Seckenheimer Schloss gab es den traditionellen Sektumtrunk, um die Stimmungslage schon vor Beginn auf einen akzeptablen Level anzuheben. Gut gelaunt, bestiegen wir anschließend den Bus, um in das Frankenland zu reisen. Zuvor wurden noch Strohhüte ausgeteilt, um die Zusammengehörigkeit zur Verbindung zu verdeutlichen. Nach knapp 2 Stunden Busfahrt gab es dem 1. Buss-Stop (Rasthof Tauberbischofsheim) , um ein reichhaltiges, rustikales Frühstück einzunehmen und die Seele zu laben. Das Frühstück rangierte in der oberen Skala der Hotelsterne. Es gab fast nichts, was zum Frühstück nicht zu reichen gewesen wäre. Das Wetter was genau wie die Stimmung, nämlich äußerst gut.
Die Weiterfahrt führte uns nach Würzburg zur „Fürstbischöflichen Residenz“, wo eine Führung durch die Residenz organisiert war, die nach den Plänen von Balthasar Neumann in den Jahren 1720 – 1744 erbaut wurde. Seit 1981 steht die Residenz auf der Liste als UNESCO „Weltkulturerbe“. Anschließend konnte nach eigenem Ermessen gespeist, getrunken, flaniert oder auch geschopped werden. Um ca. 14:00 Uhr begann die Stadterkundung. Es war ein äußerst interessanter Rundgang, bei dem viele Informationen und Eindrücke vermittelt wurden.
Um ca. 16:00 Uhr begann die Weiterfahrt in Richtung BAMBERG, wo wir auf dem Weg zu unserem Zielort am Zisterzienserkloster „Ebrach“ zwecks Besichtigung der Klosterkirche einen weiteren Halt einlegten. Geschichte und Hintergründe zur historischen Entwicklung und zum Niedergang des Klosters sind unserer reichhaltigen und informativen Broschüre zur „Fränkischen Klausurfahrt“, die seitens der exzcllenten Reiseleitung kunstvoll zusammengestellt wurde, zu entnehmen. Auch konnten wir uns einen Eindruck vom Klangvolumen der Orgel verschaffen, da wir dort einen kleinen Empfang hatten. Nicht nur Klassik oder Kirchenmusik war gefragt, nein auch moderne Klänge gab die Orgel wieder, Oh happy days… Gegen 18:30 Uhr trafen wir in unserem Hotel „Alt Ringlein“, wo unmittelbar die reservierten Zimmer bezogen wurden und wir uns im Restaurant zum Abendessen einfanden. Bereits im Bus wurde die „Menuekarte“ gereicht, um aus 13 Gerichten auswählen zu können, um den Ablauf des Abendessens zu beschleunigen. Der weitere Abend stand allen zur freien Gestaltung zur Verfügung.
FREITAG, 23. Juli 2010
Nach wiederum reichhaltigem Frühstück im Hotel begann etwa um 09:30 Uhr ein Stadtrundgang, wobei 2 Alternativen zur Verfügung standen:
A) Der kleine Rundgang, etwas gemütlicher und
B) Der große, ausgedehnte Rundgang in Richtung Weltkulturerbe Bamberg
Demzufolge wurden auch 2 Gruppen gebildet. Da ich die Tour A gewählt habe, kann ich nur darüber berichten, aber der Rundgang hat sich aufgrund der hervorragenden „Führerin“ gelohnt. Es war eine äußerst interessante Führung, bei dem viele Informationen vermittelt wurden und unsere weibliche Führungsperson bei der Interpretation von Ereignissen, Sprüchen und Gedichten unschlagbar war. Sie hatte in der Tat auf jeden Topf auch einen Deckel. Auf die Frage, woher Sie die ganzen Informationen habe, sagte Sie, dass eine Freundin von Ihr die Unterlagen gesammelt und in einem Büchlein veröffentlicht habe, das in den einschlägigen lokalen Buchhandlungen erhältlich ist und den Titel trägt „sprichwörtliches Bamberg“.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Bamberger Doms, der unter Heinrich II. erbaut und am 6.Mai 1012 eingeweiht wurde. Ca. 71 Jahre später am 3. April 1083 brannte der Dom jedoch völlig aus. Er wurde unter dem Bischof Otto I. wiederhergerichtet. Die weitere sehr wechselvolle Geschichte des Doms kann der Broschüre „Der Bamberger Dom – Schatz des Glaubens“ entnommen werden.
Das Mittagessen erfolgte nach freier Wahl und Bamberg konnte nach eigenem Ermessen weiter erkundet werden.
Um 13:45 Uhr war eine Schiffsrundfahrt auf der Regnitz geplant, die allerdings bei heftigem Regen endete und manchem so die Möglichkeit zu kurzfristigem Kaffee- oder auch Eigenuss im Bereich der Anlegestelle ermöglichte. Gegen 16:00 Uhr trafen wir wieder im Hotel ein und bereiteten uns auf die Abfahrt zum Michaelisberg vor, wo gemeinsam mit der St.V.VWA Bamverwia im Passauer Seniorenconvent in der Constanten der Bamverwia ein gemeinsamer Verbindungsabend in Couleur durchgeführt wurde. Es war ein großartiger Abend mit einem hervorragendem Gastgeber und köstlicher Verpflegung in der vollbesetzten Constanten.
Samstag, 24.Juli 2010
Wie zuvor begann der Tag mit einem reichhaltigen Frühstück, bei dem jeder auf seine Rechnung kam. Anschließend begann um 09:000 Uhr eine Rundfahrt, die unter dem Motto: „Fränkische Impressionen“ stand und die zur Wallfahrtskirche „Basilika Vierzehnheiligen“ führte. Der Name der Basilika geht auf 14 Nothelfer zurück, deren Verehrung weit ins Mittelalter zurückreicht. Die Basilika, ein Meisterwerk fränkischen Barocks ist nach Entwürfen von Balthasar Neumann entstanden, die man einfach gesehen haben muss.
Um 10:45 Uhr begann die Weiterfahrt nach Coburg, einer Stadt mit historischer Tradition, die lange Zeit Herrschaftssitz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha war. Der Stadtkern mit seinen mittelalterlichen Gassen, den großartig renovierten Fachwerkhäusern und den gepflegten Grünanlagen sind ein Kleinod altehrwürdiger Tradition. Nicht zuletzt auch die hoch über der Stadt thronende „Veste Coburg“, das Schloss Ehrenburg, das Landestheater und viele andere bedeutende Sehenswürdigkeiten geben der Stadt Coburg ein internationales Flair.
Auch kulinarisch hat Coburg etwas zu bieten, nämlich die berühmten Coburger Rostbratwürste!!
Als weiterer Höhepunkt des Tages war der Besuch der „Veste Coburg“ vorgesehen, bei dem jedoch zuvor noch eine „Resteverpflegung a‘ la TWV stattfand.
Die „Veste Coburg“, 1056 erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt, ist ausgestattet mit zahlreichen Facetten der Hofkunst und wird daher auch „Crown of Franconia“ bezeichnet. Die Veste Coburg gibt einen tiefen Einblick in das höfische Leben, die Kostbarkeiten, die Jagd und die Turnierkunst. Wie war das eigentlich mit der Musik am Fürstenhof? Wie tanzte man bei Albrecht Dürer, wenn wieder mal ein Bild gut verkauft war? Wie ließ der Fürstenhof von Bamberg seine Musici aufspielen? Die Capella Antiqua Bambergensis hat die alten Noten sowie die dafür passenden Musikinstrumente. So erklingen Sackpfeifen, Harfen, Trommeln, Psalter und Fideln, ein musikalischer Genuss.
Anfang des 13.Jhdt. begann die Entwicklung der Burg, eine der größten Anlagen der Stauferzeit in Deutschland. Persönlichkeiten von zeitgeschichtlichem Rang waren hinter den Mauern zu Gast, allen voran Martin Luther, der hier 1530 unter dem Schutz des sächsischen Kurfürsten fast ein halbes Jahr verbrachte.
Um 14:45 war die Rückfahrt zum Hotel, das wir gegen 17:00 Uhr erreichten. Erneut wurde uns auf der Rückfahrt eine Speisekarte kredenzt, diesmal vom „Klosterbräu zu Bamberg“ , wo unter 7 Speisen ausgewählt werden konnte. Gegen 18:30 Uhr fand das gemeinsame Abendessen statt, das von der TWV kostenmäßig übernommen wurde.
Der weitere Abend war zur freien Gestaltung und konnte entweder im Biergarten des Hotels oder im berühmten Schlenkala oder auch im Kachelofen verbracht werden.
Wieder war ein großartiger Tag zu Ende gegangen, ein Tag mit vielen Eindrücken und Impressionen.
Sonntag, 25. Juli 2010
Erneut gab es ein Frühstück nach Maß, jedoch auch mit gemischten Gefühlen, da um ca. 9:30 Uhr die Koffer verladen wurden und anschließend die Rückfahrt angesagt war.
Etwa 11:45 Uhr trafen wir in Miltenberg ein, ein Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern, das unter anderem das älteste Gasthaus Deutschlands den „Riesen“ aus dem Jahre 1590 beherbergt und in dem viele Fürsten Aufnahme fanden. Berühmt ist auch am Marktplatz das Fachwerkhaus „Clausius“, das um 1508 erbaut und mehrfach restauriert wurde. Miltenberg zählt mit seiner Altstadt zu den romantischten Städten Deutschlands.
Um 15:00 Uhr begann die Abfahrt zum letzten Teilstück auf dem Weg nach Mannheim, wo wir um ca. 16:00 Uhr das Schloss Seckenheim erreichten.
Unser AHP dankte den Reiseteilnehmern für die außerordentliche Pünktlichkeit bei der Einhaltung der Abfahrtszeiten auf der Reise und dankte unserem Reisemanager Feurio für die ausgearbeitete Route, der Organisation der Führungen und Ausflugsfahrten sowie unserem „Uwe“ für die exzellente Fahrt mit dem Bus, der durch die engen Gassen in den Ortschaften nicht immer leicht zu fahren war.
Natürlich stand mit Blickrichtung 2011 bereits die nächste Klausurfahrt im Fokus, über die während der Rückfahrt abgestimmt wurde mit dem Ergebnis, dass die nächste Klausurfahrt in Richtung Aachen verlaufen wird.
Eine schöne Reise ging wiederum zu Ende, harmonisch, fried- und humorvoll, die erneut die Gemeinschaft der T.W.V. Rheno-Franconia unter Beweis stellte.
Sicher hätte es auf der Klausurfahrt noch mehr Sehenswürdigkeiten gegeben, aber die Zeit reichte dafür einfach nicht aus. Auf alle Fälle hat die Reise Anregungen und Inspirationen gegeben, die der eine oder andere zu einem späteren Zeitpunkt privat in Angriff nehmen kann.
Damit möchte ich meine Reisebeschreibung beenden, obwohl ich noch genügen Stoff zum schreiben hätte. Ich grüße alle Teilnehmer nochmals recht herzlich,
Euer BB Limes
Anmerkungen (Busgespräche, Aphorismen)
Feurio: Neue Namensgebung der Königin Elisabeth v. England „ Themse Liesel“
Othello zu Kraxler, der für Sabine gerade ein Wasser holen wollte: „Bring Ihr aber bitte ein Stilles, vielleicht wirkts“